Berlin, 16.11.2016 – Hilde Mattheis kritisiert, dass der Familiennachzug von syrischen Flüchtlingen offenbar in zahlreichen Fällen durch deutsche Behörden verhindert wird.
„Wir brauchen schnellstmöglich eine behördliche und gesetzliche Klarstellung mit dem Ziel: Der Familiennachzug nach Deutschland ist für Flüchtlinge ohne Einschränkung möglich. Die jetzige Praxis ist unmenschlich und kontraproduktiv für eine gelingende Integration in Deutschland.
Die Bedingungen, unter denen das Asylpaket II abgeschlossen wurde, haben sich grundlegend geändert. Der schlechte Kompromiss vom Februar 2016, der von einer Einschränkung für nur wenige Fälle von subsidiär Schutzberechtigten ausging, wird nun für bis zu 75.000 Syrer zur Katastrophe, wenn ihnen einen Nachzug ihrer Angehörigen verweigert wird. Jetzt müssen Gesetzgeber und Behörden schnell reagieren.
In meinem eigenen Wahlkreis versucht ein minderjähriger Flüchtling seine syrische Familie nach Deutschland nachzuholen. Für seine Eltern wird ein solcher Nachzug gewährt, aber für die minderjährigen Geschwister nicht. Diese Praxis wiederholt sich offenbar zahlreich im gesamten Bundesgebiet. Dass Ausländerbehörden und Botschaften auf politische Weisung hin geflüchtete Familien auseinanderreißen ist ein Unding und muss sofort beendet werden.“