Liebe Genossinnen und Genossen,
nach Zählungen des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR) sind weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind so viele wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Die Ursachen sind vielfältig. Einer der Hauptgründe sind die Konflikte und Bürgerkriege. So hat es mit Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges einen rasanten Anstieg der Flüchtlingszahlen gegeben.
Außerdem führen fehlende Demokratie und Rechtsstaatlichkeit dazu, dass zahlreiche Bewohner vor politischer Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat fliehen müssen.
Aber auch die ungerechte Weltwirtschaftsordnung und die damit einhergehende extreme Ungleichverteilung des Wohlstandes tragen dazu bei, dass Menschen sich gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen. Armut, Hunger und Elend führen dazu, dass sie sich auf die Suche nach einem besseren Leben machen. Nicht zuletzt sind Armut und Verteilungskonflikte außerdem Gründe für bewaffnete Auseinandersetzungen.
Die reichen Industriestaaten sind in diesem Zusammenhang in mehrfacher Hinsicht gefordert. Auf der einen Seite geht es darum, hilfesuchenden Menschen Schutz zu geben, sie zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu bieten. Auf der anderen Seite müssen Fluchtursachen bekämpfen werden, indem allen Menschen auf der Welt eine würdevolle Existenz ermöglichen wird. Viele Staaten des globalen Nordens tragen eine Mitschuld für die Bedingungen, die zu Flucht und Vertreibung führen.
Deutschland und andere Industriestaaten profitieren von der ungerechten Weltwirtschaftsordnung. Unter oft menschenverachtenden Bedingungen bauen Konzerne der westlichen Welt in Entwicklungs- und Schwellenländern Rohstoffe ab und produzieren dort ebenfalls unter Missachtung der ILO-Kernarbeitsnormen Güter, die sie mit großen Gewinnspannen in den Industriestaaten verkaufen.
Welche Antworten muss eine progressive Politik auf diese Missstände geben? Wie können wir dazu beitragen, Konfliktursachen zu minimieren und Kriege zu beenden? Welchen Beitrag kann Entwicklungszusammenarbeit dabei leisten? Wie muss ein gerechtes Weltwirtschaftssystem ausgestaltet werden? Wie können Unternehmen dazu gebracht werden, Menschenrechte weltweit einzuhalten? Wie muss eine solidarische Asyl- und Flüchtlingspolitik gestaltet werden?
Diese und weitere Fragen wollen wir mit euch und unseren ReferentInnen diskutieren. Zum Abschluss unserer Tagung wollen wir mit einer rot-rot-grünen Podiumsdiskussion der Frage nachgehen, welche Antworten ein progressives Bündnis auf diese Herausforderungen geben kann.
Am Vorabend der Tagung wollen wir im Rahmen eines Kamingesprächs auf 15 Jahre DL21 zurückblicken.
Wir freuen uns, euch zahlreich auf unserer Tagung zu begrüßen.
Mit solidarischen Grüßen
Hilde Mattheis, MdB
Vorsitzende DL21
Programm
Freitag, 16.10.2015
Ort: Jugendgästehaus „Adolph Kolping“, Silberstr. 24 – 26, 44137 Dortmund
19.00 Uhr: Kamingespräch mit
Samstag, 17.10.2015
Ort: Jugendgästehaus „Adolph Kolping“, Silberstr. 24 – 26, 44137 Dortmund
9.30 Uhr: Begrüßung und Einleitung Hilde Mattheis, MdB und Vorsitzende Forum DL21
9.40 Uhr: Grußworte
10:10 Uhr: Diskussion DL21-Wirtschaftspapier
11.00 Uhr: Block I: Solidarität auf internationaler Ebene
Input I: Wirtschaft und Menschenrechte
Input II: Gestaltung einer gerechten Weltwirtschaftsordnung
Input III: Solidarische Entwicklungspolitik
Moderation: DL21-Vorstandsmitglied
13.30 Uhr: Mittagsessen
14.15 Uhr: Block II: Flüchtlingspolitik als konkrete Solidarität
Input I: Gestaltung einer solidarischen Flüchtlingspolitik
Input II: Flüchtlingspolitik und Solidarität auf kommunaler Ebene
Input III: Flüchtlingspolitik als gesellschaftspolitische Herausforderung
Moderation: DL21-Vorstandsmitglied
15.45 Uhr: Kaffeepause
16.00 Uhr: Block III: Rot-rot-grüne Antworten auf internationale Krisen
Input: Jochen Steinhilber, Leiter des Referats Globale Politik und Entwicklung bei der Friedrich-Ebert-Stiftung
anschließend Podiumsdiskussion
PodiumsteilnehmerInnen:
Moderation: Hilde Mattheis, MdB und Vorsitzende Forum DL21
17.30 Uhr: Ende der Tagung
Anmeldung möglichst bis 14. Oktober 2015 an: info@forum-dl21.de
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.